Claudia Grünig: GEISTER

Fotografien erwecken den Anschein, etwas abzubilden. Diese Tatsache macht sich die Kölner Künstlerin Claudia Grünig für ihren Fotozyklus „Geister“ zunutze, indem sie – durch die Wahl des Mediums – die Illusion in der „Wirklichkeit“ ansiedelt. Dabei nutzt sie die einzelnen Elemente der Realität als inhaltlichen und kompositorischen Neubeginn. Das fertige Bild entsteht durch die Überlagerung mehrerer Fotos und einzig in der Aussparung einzelner Bildelemente. Sie verweist dabei häufig auf Inhalte, die uns bekannt sind. Ganz banale Begebenheiten und Anlässe, Märchen und Sagen, Historie als auch Bilder Alter Meister, sind Initialzündungen zur Bildfindung. Die „Geister“, die sich in dieser Ausstellung versammeln, finden sich in den Zyklen Märchen und Sagen, Wächter, Exponate, Kalamitäten, Heimat, unbreakable als auch in ihrem umfangreichsten Zyklus Wunderland. Ihre Arbeiten sind inhaltlich von unterschiedlichen Aspekten geprägt. Unheimliches und auch unkalkulierbares geht von ihnen aus, unsere Ahnungen lassen uns vermuten, befürchten und hoffen, aber nicht wissen… Dem gegenüber stehen Arbeiten, die bewusst und geradezu absichtlich klischeehaft ihre eigene Idylle propagieren. Sie erinnern uns an kindliche Wünsche – ein unausgesprochenes vages Versprechen, das damit in Erfüllung gehen könnte. Leuchtende Kronleuchter, die als immer wiederkehrendes Motiv, in den Wald geworfen, gefallen oder verloren wurden, versprechen „Lichtblicke“ und die buchstäbliche Aussicht, dass von irgendwo ein Lichtlein erscheinen mag, wenngleich auch sie stets etwas Unheimliches in sich tragen. In ihrem Zyklus „unbrekable“ zeigt die Künstlerin flüchtige Momente. Der flüchtige Moment, der diesen Bildern innewohnt als auch die Ungewissheit, ob das Porzellan noch zu retten sei, erinnern uns an unsere eigene Vergänglichkeit. Mit diesen Arbeiten verweist die Künstlerin aber auch auf den in uns allen tief begründeten Wunsch nach Unverletzbarkeit. Der Reiz dieser Arbeiten geht nicht zuletzt von ihrer Ambivalenz aus und wie in all ihren Bildern, bleibt offen, ob sich für den Betrachter dieser Wunsch in der Bildbetrachtung einzulösen vermag. Ganz wie sie möchten.

Vite

2013 – 2015 Tätigkeit als Kuratorin
Konzeption und Organisation einer Benefiz Kunstauktion im Städt. Museum
Schloss Rheydt 2015, zugunsten des Deutschen Kinderhospizverein e.V.
1999 – 2011 Bühnen – und Kostümbildnerin für Stadt – und Staatstheater innerhalb
Deutschlands und der Schweiz
1998 Konrad – Adenauer – Stipendium
1991 – 2010 Beschäftigt in den Trickfilmstudios Steinmetz und Cologne Cartoon im
Bereich Trickfilm, Illustration und Gestaltung von Kinderbüchern
Auftragsarbeiten im In- und Ausland
1991 Abschluss als Meisterschülerin
1986 – 1991 Studium der Malerei an der Fachhochschule für Kunst und Design, Köln
1965 in Köln geboren

22. April - 27. Mai


VERNISSAGE: 22. April 2017 – 15 UHR
FINISSAGE: 27. Mai 2017 – 15 UHR

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