Osvaldo Bacman: »Die Sprache der Geometrie«

Wer sich mit dem bildnerischen Werk Osvaldo Bacmans auseinandersetzt, wird zu allererst geometrische Grundformen wie Quadrat und Rechteck erkennen. In einem zweiten Schritt werden aus diesen mitunter übereinanderliegenden Flächen optisch wahrnehmbare Raumerlebnisse. So erhält plötzlich die auf dem ersten Blick flache Quadratpyramide durch ihre hell-dunklen Stufungen eine Tiefe, die das Sehen wie in eine Röhre hinein auf einen weit entfernt liegenden, imaginären Punkt führt. Fasziniert glaubt man es mit dreidimensionalen Quadern zu tun zu haben, bis plötzlich – an einen Punkt angelangt – alles wieder zurückfällt und flächig erscheint wie zuvor. Doch Bacman kommt es dabei nicht so sehr auf die rein visuelle Irritation an. „Für mich selbst eröffnen sie Wege der Meditation“, bekennt der Künstler. „Ich will Kontraste schaffen, schwarz-weiß, positiv-negativ und deutlich machen, dass sie erst in ihrem Zusammenspiel ein harmonisches Ganzes ergeben. Wie im wirklichen Leben auch kann man seine Linien sowohl als Hindernisse oder als notwendige Eingrenzungen verstehen.“ Wer sich in einem dritten Schritt solcherart auf die Bilder einlässt, wird Erstaunliches entdecken. In der Betrachtungs-Meditation durchläuft man einen Prozess, der einen immer wieder an den Anfang zurückbringt. Jedoch ist man für einen kurzen Augenblick vom Klar umrissenen Hier und Jetzt in eine vielgestaltige Unendlichkeit getaucht. Das Verblüffende an dieser Erfahrung ist, dass aus einem an sich starren geometrischen Bild dynamischen Figuren hervorgetreten sind.

Und so ist nicht verwunderlich, dass Osvaldo Bacman sagt: „ Hinter meinen Bildern und Reliefs steht nicht so sehr eine Kunst als viel mehr eine Lebensphilosophie“. Wohl dem, der es versteht, sie jenseits der bloßen Formen für sich zu entdecken.

Vite

1941 in La Plata (Argentinien) geboren, befasste sich Osvaldo Bacman schon in seiner Kindheit mit der Malerei. Neben dem Schulbesuch wurden besondere Kurse für Kinder und Jugendliche der „Hochschule für Bildende Künste“ der Universität La Plata wahrgenommen, wo er die Grundlagen der Malerei erlernte.

• 1971 und 1973 Studienreisen nach Europa: Florenz, Rom, Mailand,
Venedig, Paris, Madrid und Barcelona.
• 1976 – 1992 wohnhaft in Düsseldorf.
• 1992 – 2009 wohnhaft in Nürnberg.
• seit 2009 wohnhaft in Köln.

www.osvaldobacman.com

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